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Der Holunder – Baum zwischen den Welten

22. 01. 2023

Um kaum eine andere Pflanze ranken sich so viele Sagen, Märchen, Mythen und Brauchtümer. In den Wurzeln des Hollers, wie er in Bayern genannt wird wohnt die Frau Holle – Herrscherin über Leben und Tod und das Tor zum magischen Reich der Elfen und Zwerge. „Vor dem Wacholder verneige dich, vor dem Holler ziehe den Hut“ sagt eine alte Volksweisheit, die um die großen Heilkräfte des Holunders wußte. So wächst der Holunder, nicht nur an Rändern von lichten Wäldern, Wiesen und Weiden, sondern traditionell auch als Schutzbaum an Häusern und Gehöften. Zum einen diente er als Hausapotheke zum anderen sollte er Schutz vor Gewitter und anderen bösen Mächten bringen. Dem Holunder konnte man sogar seine Krankheiten anhängen. 

 

„Rinder, Beere, Blatt und Blüte, jeder Teil ist Kraft und Güte, jeder segensvoll!“

Die Holunderblüten fehlen in kaum einer Teemischung zur Erkältung. Zusammen mit z.B. Lindenblüten und Mädesüß sind sie gerade zu Beginn einer Erkältung ein unschlagbares Trio, für eine Schwitzkur, die oft Wunder wirkt. Und wer kennt ihn nicht den Holunderblütensirup, als Erfrischungsgetränk oder die ausgebackenen Hollerküchle. Die Bauern wussten, je üppiger der Schnee, den Frau Holle auf die Erde herab rieseln lässt, dass heißt die Blüten die im Mai und Juni vom Strauch herabfallen und den ganzen Boden weiß bedecken, desto reicher die Ernte.

 

Der gekochte Saft aus Holunderbeeren mit ihrem hohen Gehalt an Flavonoiden und Vitamin C ist auch als „Fiebersaft“ bekannt. Die Anthocyane, die den Beeren die dunkelblaue violette Farbe geben sind ein großes Antioxidans, die Alterungsprozessen entgegenwirken. Sie wirken zu dem entzündungs-hemmend, antiviral und stärken die Abwehrkräfte. Roh sind die Beeren nicht zu genießen, den sie enthalten den Wirkstoff Sambunigrin. Dieses schwache Gift kann nach dem Verzehr Übelkeit, Erbrechen und Durchfall hervorrufen. Während die weißen Dolden des Holunders sich nach oben gen Himmel strecken, hängen die schwarzen Beeren nach unten und zeigen Richtung Erde.

 

Die Rinde ist grau braun mit kleinen warzigen Erhebungen, und das Innere ist mit weißem Mark gefüllt. Bei Albertus Magnus (um 1250 n.Chr.), ein kräuterbegeisterter Bischof aus Regensburg, finden wir die Aussage, dass die Rinde von unten nach oben abgeschabt als Brechmittel und von oben nach unten abgeschabt als Abführmittel diente.

 

Die jungen Blätter im Frühjahr gesammelt, können als Tee die Harnausscheidung verbessern. Sie wirken blutreinigend und blutverbessernd, so erklärt sich auch die Anwendung bei Rheuma und Gicht. Wie bei den Blüten, aber etwas geringer wirken die Blätter auf die Tätigkeit der Schweißdrüsen. Das homöopathische Mittel sambucus  comp. der Firma Wala, in dem die Blüten, Blätter und das Mark des Holunders (lat. sambucus nigra) zusammen mit dem Lärchenharz kombiniert werden, hilft bei der Strukturierung des Flüssigkeitsorganismus in der Menopause, wie z.B. bei Hitzewallungen und übermäßiger auch nächtlicher Schweißsekretion. Homöopathisch wirkt sambucus nigra auch bei Husten mit Atemnot und Schnupfen, auch dem Säuglingsschnupfen, der oft das Stillen behindert.

 

Der Holunder – Baum zwischen den Welten

Der Holunder – Baum zwischen den Welten

Der Holunder – Baum zwischen den Welten

 

Astrologische Zuordnung

Saturn und Venus sind die vorherrschenden Kräfte in sambucus nigrum (nach Riki Allgeier und Max Amann). Etwas Mond (die weißen Blüten)und Jupiter (die schwarzen Beeren). Saturn der „Herrscher und Hüter der Zeit“ wie er auch genannt wird, offenbart sich im Holunder in den tiefen Pfahlwurzeln, der grauen rissigen Rinde, den schwarzen Beeren und den vielen Sagen um ihn als Baum zwischen den Welten. Venus, das lieblich und lichte finden wir im Holunder in seinen weißen unzählig vielen kleinen 5 zähligen Blüten, sowie in den meist 5 fiedrig leicht gezähnten grünen Blättern.

Quellen: Richard Willfort: Gesundheit durch Heilkräuter. Rudolf Trauner Verlag Linz 24. Auflage 1991 Kräuterpfarrer Johann Künzle: chrut und Unchrut. AT Verlag Baden und München 2008 Markus Sommer: Heilpflanzen, ihr Wesen, ihre Wirkung, ihre Anwendung. Aethera Imprint des Verlages Urachhaus, Stuttgart 2011 Fotos: Miriam Holler und Wikimedia commons Holunderbeeren: Edal Anton Lefterov, 19.August 2007 und Neue Triebe eines schwarzen Holunders, Lorsch Hessen

 

Der Holunder – Baum zwischen den Welten

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Der Holunder – Baum zwischen den Welten

 

Bitte beachten! Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, 

Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. 

 

Die in diesem Artikel aufgeführten Rezepte und Behandlungshinweise verstehen sich ausschließlich als Lehrbeispiele und können daher keinesfalls die fachliche und individuelle Beratung durch einen Arzt/Ärtztin oder Heilpraktiker/Heilpraktikerin ersetzen. Die Einnahme der genannten Heilmittel wie auch die Anwendung der Rezepturen oder das Befolgen der Therapieempfehlungen geschieht stets auf eigene Verantwortung.

 

Es ist in jedem Fall ratsam, sich vor der Anwendung eines Heilmittels über mögliche Gegenanzeigen oder Nebenwirkungen zu informieren. Auch sollte die nur modellhaft angegebene Dosierung grundsätzlich überprüft und individuell angepasst werden. Bitte beachten Sie ebenso alle Warnhinweise und Anwendungsbeschränkungen der jeweiligen Beipackzettel. Die Therapieempfehlungen dürfen nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt/Ärztin oder Heilpraktiker/Heilpraktikerin Ihres Vertrauens!

 

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